Das Engagement der Auszubildenden wurde am Montag, den 31. August 2015, in einem feierlichen Rahmen durch die Ministerin für Bundesangelegenheiten Europa und Medien Dr. Angelica Schwall-Düren, gewürdigt. Die jungen Handwerker bekamen ihre Zertifikate persönlich von der Ministerin überreicht, die ihr Engagement und ihren Einsatz in Südafrika lobte.
Zu dieser Veranstaltung hatten das Max-Born-Berufskolleg, Engagement Global und die Landes-Gewerbeförderungsstelle des NRW-Handwerks (LGH) herzlich eingeladen.
Die zehn angehenden Maurer Armin Bredereck, Maurice Breucker, Julian Ebbers, Klaus Hardman, Lennart Hesse, Pay Kauf, Fatih Kesici, Jan Schwätzer, Lucas Timmer, Dominik Küster waren in Begleitung der Lehrer Benedikt Feldmann und Dirk Wienken vier Wochen in Mpumalanga (Südafrika) und haben am Bau von zwei Gebäuden auf einem Pfadfinderzeltplatz in Südafrika mitgearbeitet. Eine Herausforderung waren die ungewohnten Baumaterialien: anderer Sand zum Anrühren des Mörtels, ungewohnte Steinformate und das Fehlen jeglicher Maschinen. Bei der Arbeit wurden die Auszubildenden von südafrikanischen Pfadfindern unterstützt.
Die Projektfahrt der Maurerklasse stand unter dem Motto „Begegnung“. Ihre Begegnungen mit Menschen am anderen Ende der Welt werden die jungen Maurerlehrlinge sicher nicht vergessen. Die Erlebnisberichte der Schüler, die in Mpumalanga waren, zeigen: es ging nicht nur um Hilfe bei der Errichtung eines Begegnungszentrums, sondern auch um den Abbau von Vorurteilen, das Eintreten gegen jede Form von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung, hin zur gegenseitigen Akzeptanz und Toleranz.
So berichten die Schüler, „…dass man zwei unterschiedliche Wohnstandards feststellen kann, einen für die Weißen, in den größeren Städten mit ähnlich guten Verhältnissen wie wir sie kennen und den anderen für die Schwarzen in den Townships mit sehr armen Verhältnissen. Wir konnten beides erleben und haben so auch mehr schätzen gelernt, wie gut wir es zu Hause haben.“
Die Bedeutung dieser Erfahrungen, hob auch die Ministerin Angelica Schwall-Düren hervor. Die Wertschätzung unseres eigenen Landes und unserer privilegierten Lebensweise wird einem erst durch solche Erfahrungen bewusst, betonte sie. Das Besondere an einem solchen Projekt ist, dass man vor Ort Bekanntschaft macht und wenn man sich einlässt, Verständnis für die Lebensweise und Einstellungen der Anderen erfährt, so die Ministerin. Der Landrat machte ebenfalls deutlich, dass solche Projekte dazu beitragen, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung abzubauen und Toleranz schaffen.
Ihre Erlebnisse und Erfahrungen haben die Auszubildenden in einer Broschüre zusammengefasst. Sie berichten zum Beispiel über völlig unbekannte Verkehrsschilder wie: Achtung Flusspferd oder Elefanten, waren erstaunt über eine Frau, die vor einer Baustelle den ganzen Tag eine rote Fahne schwang und sehr beeindruckt wie die Afrikaner unter ihren schwierigen Bedingungen mit Kopf und Muskelkraft und einen ausdauernden Willen Bauten hergestellt haben.
Diese besondere Zusatzqualifikation und der damit verbundenen interkulturellen Kompetenzen, die die Auszubildenden bei ihrem Einsatz erworben haben, wird bei der zukünftigen Arbeitsplatzsuche sicher helfen. „Gesucht werden weltoffene Mitarbeiter mit Blick über den Tellerrand“, meinte die Europaministerin abschließend und forderte die jungen Auszubildenden auf, andere zu ermutigen sich auch auf eine solche Reise einzulassen.
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