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Modernste Technik für die Ausbildung des ersten Hörakustiker-Jahrgangs im Kreis Recklinghausen

Der Andrang gleich beim ersten Jahrgang war so groß, dass direkt zwei Landesfachklassen am Max-Born-Berufskolleg ausgebildet werden. Die Rede ist vom dualen Ausbildungsberuf Hörakustik im Bereich Medizintechnik, der seit dem Schuljahr 2016/2017 in Recklinghausen angeboten wird.

Landrat Cay Süberkrüb hat gemeinsam mit der zuständigen Dezernentin der Bezirksregierung, Barbara Herlinger, die beiden Klassen besucht, um sich einen Eindruck über die Ausbildung zu verschaffen. Inzwischen ist viel passiert für die Umsetzung der Ausbildung am Max-Born-Berufskolleg:  die Hörakustikkabinen sind da und wurden im Rahmen eines Schülerprojektes von den angehenden Malern des Berufskollegs gestrichen.

Hilfsmittel für Hörgeschädigte können nun im eigenen 3D- Druck-Kompetenzzentrum gedruckt werden, für das jüngst Fördermittel des Regionalen Wirtschaftsförderprogramms bewilligt worden sind. Dabei gewinnt vor allem die Herstellung von  Otoplastiken (Ohrstücken), also von Teilen, die je nach Hörgerätekonstruktion in das Ohr (Ohrmuschel, Gehörgang) eingesetzt werden, zunehmend an Bedeutung. Die Hörakustik-Azubis lernen am Berufskolleg, wie die Ohrabformung (Ohrabdruck) gemacht und von einem 3D-Scanner digitalisiert wird. Die Datei kann anschließend am PC modelliert und in 3D gedruckt werden.

Auszubildende sind froh über die Berufsschule in Recklinghausen

In anderen handlungsorientierten Sequenzen können von den Schülern Hörminderungen erfasst und die Versorgung mit Hörsystemen durchgeführt werden. Die angehenden Hörakustikerinnen und Hörakustiker gehen am Berufskolleg mit berufsspezifischer Messtechnik um und werten Kenndaten aus.

Die angehenden Hörakustikerinnen und Hörakustiker bekundeten gegenüber dem Landrat, dass sie sehr froh sind, die Ausbildung berufsschulisch in Recklinghausen machen zu können. So haben sie die Möglichkeit, bei ihren Partnern, Freunden und Familien zu bleiben. Sie sind auch während der Woche über in den Betrieben erreichbar und können ihre Beratungen für Patienten fortsetzen. Auch die Kosten für die Ausbildung sind deutlich geringer. Die günstigere Erreichbarkeit von Recklinghausen wurde insbesondere durch eine Auszubildende mit einer Gehbehinderung betont.

„Es ist großartig zu sehen, wie die Azubis den Umgang mit modernster Technik lernen, um anschließend hier in der Emscher-Lippe-Region den Menschen helfen zu können“, sagt Landrat Cay Süberkrüb.

Einrichtung von Landesfachklassen als wichtiger Impuls für die Region

Der Kreistag hatte sich einstimmig für die Einrichtung der Fachklassen ausgesprochen. Im Rahmen des Fachkräftemangels auch im Bereich der Hörakustik ist die Einrichtung der Landesfachklassen in Recklinghausen ein wichtiger Impuls für die Region und ein wichtiger Beitrag zur Schaffung von Ausbildungsplätzen.
Die erhoffte höhere Ausbildungsbereitschaft ist bereits erkennbar. Einige Betriebe haben kurzfristig zum Ausbildungsjahr 2016/2017 Ausbildungsplätze eingerichtet, und auch im neuen Schuljahr 2017/18 werden wieder Auszubildende aufgenommen.

Die Fachklassen wurden vom Land NRW in Kooperation mit dem Kreis Recklinghausen als Schulträger eingerichtet. Aufgenommen werden Auszubildende von Hörakustikbetrieben aus den Regierungsbezirken Detmold, Arnsberg und Münster.

Wer sich für den Beruf Hörakustiker interessiert, hat am „Tag der Beratung und des offenen Unterrichts“ am 04.02.2017 die Möglichkeit, an einer Unterrichtsstunde auch im Bereich Hörakustik teilzunehmen. Das gilt selbstverständlich auch für die anderen Schwerpunkte:
Bau- und Holztechnik,
Elektrotechnik,
Gestaltung,
Maschinenbautechnik,
Versorgungstechnik,
Uhren- und Zeitmesstechnik,
Orthopädietechnik.

Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich!

 

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