Erfolgreicher Abschluss des Schulversuchs des innovativen Profilfaches „Game- und Interactiondesign“ im Bildungsgang Gestaltungstechnische:r Assistent:in – Medien- und Kommunikation

 

Am 27. März 2025 fand die Abschlussveranstaltung des Schulversuchs „Game- und Interactiondesign“ statt. Mit diesem innovativen Profilfach wurde ein einzigartiger Ausbildungsansatz geschaffen, der digitale Technologien mit realen Berufswelten verbindet. Schülerinnen und Schüler lernen nicht nur, eigene Spiele zu entwickeln, sondern auch, wie Gaming-Technologien in Ausbildung und Industrie eingesetzt werden können – von VR-Simulationen für technische Berufe bis hin zu Gamification in der beruflichen Weiterbildung.

Innovative Projekte mit Praxisbezug

Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die Präsentation eines Serious-Game-Prototyps, der in Kooperation mit Evonik und der Initiative Pacemaker entwickelt wurde.
Die Aufgabe: Der Entwurf einer VR-Simulation für angehende Industrieanlagenmechaniker:innen. Das Projekt startete mit einem Workshop, in dem Auszubildende aus dem dritten Lehrjahr den Gestaltungstechnischen Assistent:innen ihre Arbeitswelt erklärten. Die Herausforderung für die Gamedesigner:innen bestand darin, dieses Wissen kreativ in eine erste spielbare Version des Spiels zu übersetzen.
Das Ergebnis: Ein Prototyp für ein 3D-VR-Escape-Room, in dem Auszubildende im ersten Lehrjahr spielerisch die Namen und Funktionen ihrer Werkzeuge kennenlernen – inszeniert als spannendes Grusel-Setting mit Soundeffekten.

Weitere Highlights: An ProWise Boards gab es Entwürfe für Characterdesign, Animationen und Prototypen für 2D Videospiele sowie einen Einblick in eine kreative Form der Leistungsüberprüfung in Mathematik zu sehen.

Von der Idee zur erfolgreichen Umsetzung

Im Schuljahr 2022/23 nahm die erste Jahrgangsstufe der angehenden Fachabiturient:innen den Unterricht im Fach Game- und Interactiondesign auf. Einen Lehrplan gab es noch nicht. Nun, nach dem ersten Durchlauf, wurden die Grundlagen für eine zukunftsweisende Ausbildung geschaffen.
Die Schülerinnen und Schüler zeigten sich stolz auf ihre Entwicklung: Neben Video, Web- und Grafikdesign gehört nun auch Game- und Interactiondesign zu ihren Kompetenzen. Sie erlernten 2D- und 3D-Modelling, den Umgang mit Game Engines sowie die Produktion von Video- und Audioprojekten. Zudem konnten sie durch Besuche bei Branchenprofis hautnah erleben, wie viel Planung hinter der Entwicklung eines Spiels steckt.

Die erlernten Fähigkeiten gehen über die reine Spieleentwicklung hinaus. Die Einsatzmöglichkeiten reichen von der Gamification in der Weiterbildung bis zur Simulation realer Arbeitssituationen in virtuellen Umgebungen – ein Ansatz, der betriebliche Abläufe optimiert und Fachkräfte gezielt schult.

Ein Schulversuch mit nachhaltiger Wirkung

Nach fast fünf Jahren bot die Veranstaltung nicht nur einen Rückblick auf das Erreichte, sondern auch einen Blick in die Zukunft. Das Max-Born-Berufskolleg war eines von sieben Berufskollegs im Kreis Recklinghausen, die am Schulversuch „Regionales Bildungszentrum Berufskolleg“ teilnahmen. Ziel war es, neue Bildungsformen zu erproben und die Rolle der Berufskollegs als leistungsstarke Bildungsakteure zu stärken.

Mit der Einführung des Fachs Game- und Interactiondesign (GAIN) hat das Max-Born-Berufskolleg ein Alleinstellungsmerkmal in NRW geschaffen. Partner wie Evonik, Pacemaker und das Institut für Berufliche Lehrerbildung (IBL) Münster sowie Designstudios und Schulleitungen aus dem Kreis Recklinghausen begleiteten das Projekt. Schulleiterin Simone Holl bedankte sich herzlich bei allen Unterstützern des Schulversuchs: „Ohne die zahlreichen engagierten Partner wäre dieses Projekt nicht möglich gewesen.“ Auch nach Abschluss des Schulversuchs wird das Max-Born-Berufskolleg diesen innovativen Weg weitergehen: Von 2025 bis 2031 ist geplant die Konzepte in Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung und dem Schulministerium weiterzuentwickeln und zu verstetigen.