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In der ehemaligen Bundeshauptstadt kamen am Montag, dem 3. Juli 2017, Schülerinnen und Schüler unterschiedlichen Alters zusammen. Organisiert von der Körber Stiftung traf man sich in passender Atmosphäre im Foyer des Hauses der Geschichte in Bonn, um den Landespreis für den Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten entgegen zu nehmen. Von über 400 Einsendungen erhielten an diesem Tag 69 Projekte den Landespreis und mittendrin die Klasse B2GK des Max Born Berufskollegs in Begleitung von Anke Haegermann und Alexander Batzke.
Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten
Der Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten findet unter wechselnden Mottos alle zwei Jahre bundesweit statt. In dieser Runde ging es um das Thema „Gott und die Welt – Religion macht Geschichte“. Die Klasse B2GK hatte dafür im ersten Halbjahr einen Dokumentarfilm über die Hexenverfolgung in Recklinghausen erstellt, der auch bereits mit dem Stiftungspreis der Max und Gustav Born Stiftung ausgezeichnet worden war.
Moderiert wurde die Preisverleihung von Nele Süß, die in kleineren Blöcken die einzelnen Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf die Bühne bat und kurze Interviews führte sowie den Bewertungstext der Jury vorlas. Die Schülerinnen und Schüler von der 5. bis zur 12. Klasse hatten sich auf unterschiedlichste Arten und Weisen mit beispielsweise der Verfolgung der Juden im Nationalsozialismus, der Bedeutung besonderer Geistlicher im Heimatort oder dem Aufeinandertreffen verschiedener Religionen im Zuge der Arbeitsmigration beschäftigt.
Jury lobt die Arbeit der Schülerinnen und Schüler
Der Text der Jury für das Projekt der B2GK lautete folgendermaßen:
»Der Recklinghäuser Hexenwahn. Eine Spurensuche« von Schülerinnen und Schülern (Klasse 12, Max-Born-Berufskolleg, Recklinghausen)
Bei der Suche nach einem Thema für den Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten fiel der Arbeitsgruppe des Berufskollegs auf, dass es in ihrer Heimatstadt, Recklinghausen, kaum Erinnerungsstätten gibt, die die sogenannte Hexenverfolgung thematisieren. Die Klasse fasste den Entschluss, einen Film zu drehen und den als »Hexen« Verurteilten ein Denkmal zu setzen. In Vorbereitung auf das Thema besuchten sie das Recklinghäuser Stadtarchiv und sichteten Dokumentationen, um eine Inspiration für das eigene filmische Projekt zu erhalten. Die bekanntesten Opfer der Verfolgungen in Recklinghausen waren Anna Spiekermann und Trine Plumpe, weshalb sich die Gruppe auf ihre Schicksale konzentrierte. Um die Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren, wurden Passanten nach ihrem Wissen über Hexen befragt. Hierbei wurde die allgemeine Unwissenheit deutlich. In ihrer Dokumentation befragten die Schüler auch Experten. Diese verweisen auf die Aktualität des Themas und setzen die Hexenverfolgung mit heutigen Formen von Diskriminierung gleich.
Stellvertretend für die gesamte Klasse gingen Clarissa Schott, die während der Projektwoche sehr engagiert und professionell die Interviews durchgeführt hatte und zudem auch noch als Schauspielerin im Film tätig war, und Jace Wehking, der durch seine unermüdliche Schneidearbeit und Post-Production erst die einzelnen Versatzstücke zu einem zusammenhängenden Film verknüpft hatte, auf die Bühne und übernahmen den Preis.
Die Reise geht weiter…
Als landesweit einziges Berufskolleg, das in diesem Wettbewerb einen Preis gewann, hat der Film der B2GK gute Chancen, auch in der nächsten Runde des Wettbewerbs einen Platz zu ergattern, in der es dann um den Bundessieg geht, der dann vom Bundespräsidenten persönlich in Berlin überreicht wird. Man drückt weiterhin die Daumen.
Es zeigt sich, dass sich das Know-How der Gestalterklassen auch wunderbar mit anderen Bereichen verbinden lässt, um so interessante Produkte zu kreieren.
Von dem Film überzeugen kann man sich übrigens hier: