Workshops und „Ingenieurinnen Café“ zu den „Mint-Berufen“
Jedes Jahr findet deutschlandweit der Girls Day statt und das Max Born Berufskolleg war mit spannenden Kursen für junge Frauen auch in diesem Jahr vertreten. Mit der Teilnahme an dieser Aktion möchte das Max-Born-Berufskolleg junge Mädchen auf die sogenannten „Mint- Berufe“ (Jobs in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) aufmerksam machen und mit den Workshops die Möglichkeit geben, in die sogenannten Männerberufe hineinzuschnuppern. Der Girls Day hat das Ziel, Mädchen für technische Berufe zu begeistern und sie für die Chancen und Möglichkeiten in diesem Bereich zu sensibilisieren.
Alle 43 Besucherinnen waren begeistert, dass sie am Girls Day so interessante Erfahrungen machen konnten und Einblicke in Bereiche erhielten, die sie sonst nicht kennenlernen würden. Durch die Teilnahme an den Workshops konnten alle hautnah erleben, wie spannend und vielseitig technische Berufe sein können. Beeindruckt waren sie auch von der großen Schule und den vielen Werkstätten. Penelope Heiling war in der Holzwerkstatt, hatte Spaß am praktischen Arbeiten und freute sich, ein selbst hergestelltes Holzbrettchen mit nach Hause nehmen zu können.
Josephine Rülck war im 3D-Druck Zentrum und sehr beeindruckt, was hier alles möglich ist. Sie fand es auch gut, „dass man hier mit vielen Anfertigungen Menschen mit Einschränkungen helfen kann“.
Luisa Fleischer interessierte sich für Architektur und hatte sich daher für den Workshop bei den Bauzeichnern entschieden.
Im Anschluss an die Workshops waren die Teilnehmerinnen zu einem „Ingenieurinnen Café“ eingeladen. Hier konnten die Schülerinnen Fragen zu den persönlichen Werdegängen der Ingenieurinnen und ihren Erfahrungen im Berufsleben stellen und erhielten damit wertvolles Wissen und Einblicke aus erster Hand.
Für den Austausch standen vier Frauen zur Verfügung. Jill Schlaak hat am Max-Born-Berufskolleg ihr Abitur in Elektrotechnik absolviert. Im Anschluss hat sie Elektrotechnik mit Schwerpunkt Nanotechnologie studiert, hat Berufserfahrung als Entwicklungsingenieurin und ist jetzt in einem führenden Unternehmen als Regionalleiterin der Ausbildung Nord-Ost tätig. Selma Bakirci, absolviert ein duales Studium, die Bezeichnung des Studienganges ist Elektrotechnik (Bachelor of Engineering) und die Ausbildung, die sie bereits abgeschlossen hat, lautet: Elektronikerin für Betriebstechnik. Auch Elena Dobala Bauingenieurin für Tragwerksplanung und Konstruktion und Katrin Kröger Bauingenieurin Fachrichtung Verkehrstechnik-wegebau und Tunnelbau standen für Fragen zur Verfügung.
Unterstützt wurden die Ingenieurinnen von Kolleginnen des Max-Born-Berufskollegs aus den Bereichen Maschinenbau und Elektrotechnik.
Was interessierte die jungen Schülerinnen?
Wie läuft so eine Ausbildung ab und muss man gut in Mathematik sein? Unterstützen die männlichen Kollegen oder legen sie einem Steine in den Weg? Muss man besser sein als die Männer? Und verdient man hinterher gut?
Die Antworten der Ingenieurinnen:
„Zunächst muss man weg von dem Gedanken Männerberuf und Frauenberuf und ja, im Fach Mathematik muss man gut sein, berichtet Katrin Kröger. Und die männlichen Kollegen unterstützen einen meist, „meine Kollegen kochen sogar für mich Kaffee“, so Katrin Kröger augenzwinkernd. Manchmal muss man auch besser sein als die Männer, um in einem männlich dominierten Berufsfeld erfolgreich zu sein. Es gibt immer noch Männer, die einer Frau keinen technischen Beruf zutrauen. Aber insgesamt hat sich in der Zusammenarbeit viel verbessert und die Arbeit mit den männlichen Kollegen macht Spaß. Unternehmen bemühen sich um Frauenförderung und Chancengleichheit. Selma Bakirci, empfahl für die Ausbildung den dualen Studiengang. Hier lernt man nicht nur die Theorie, sondern macht auch direkt praktische Erfahrungen. Man hat nicht nur Studienkollegen und -kolleginnen, sondern auch erfahrene Kolleginnen und Kollegen im Unternehmen, die mit Rat und Tat zur Seite stehen können. Wichtig ist aber auch Unterstützung von außen zu haben, von der Familie, den Freunden. Als junge Frau einen Weg in einen technischen Bereich einzuschlagen, lohnt sich auf jeden
Fall, darin waren sich alle Ingenieurinnen einig. Und alle vier Damen stehen auch im nächsten Jahr gern wieder für die Fragen der vielleicht angehenden jungen Technikerinnen zur Verfügung.
Das Max-Born-Berufskolleg bot 5 Workshops an, die über den GirlsdayRadar gebucht werden konnten:
Im 3D-Druck Zentrum konnten die Teilnehmerinnen erste Schritte im 3D-Druck kennenlernen. Im Fab-Lab des Max-Born-Berufskollegs befinden sich neben zehn PC’s mit entsprechender Konstruktions- und 3D- Druck- Software zehn FDM- Drucker, 2 Resin- und ein Gipsdrucker, mit denen sich die Schülerinnen eigenständig ausprobieren konnten. Die Schülerinnen lernten, wie sie Bauteile mit Unterstützung einer 3D- CAD- Software selbst designen und im Nachgang mit einem 3D- Drucker herstellen können. Betreut wurden sie von Lehrer Klaus Brambrink.
„Herzleuchten in der Elektrotechnik“ – In diesem Praxisworkshop konnten die Teilnehmerinnen erste Schritte und erste Übungen im Bereich der Elektrotechnik vagen.
Metallbearbeitung – hier wird nicht nur mit Stahl gearbeitet. In der Metallwerkstatt des Max-Born-Berufskolleg lernten die Mädchen die Grundlagen händischer und maschineller Fertigungsverfahren kennen, indem sie eine Baugruppe herstellten und verschiedene Bearbeitungsverfahren eigenständig ausführten.
Die Ausbildung zur Uhrmacherin erfordert viel feinmotorisches Geschick. In diesem Workshop konnten die Schülerinnen sich an Uhrwerken und kleinen Verzierungen ausprobieren. In den Werkstätten des Max-Born-Berufskollegs herrscht eine ganz besondere Atmosphäre, in der die Zeit stillzustehen scheint.
Auch die Holzwerkstatt stand an diesem Tag nicht leer. Es wurde gesägt, gefeilt, gebohrt und geschliffen. Holzbearbeitung in der gesamten Bandbreite.
Die Teilnehmerinnen sammelten erste Erfahrungen bei der Herstellung eines Werkstücks, dass am Ende des Tages mit nach Hause genommen werden durfte.
Ein Schnupperkurs als Bauzeichnerin – vom Papier zum 3D-Modell am PC. Die Schülerinnen lernten, einen Gebäudegrundriss auf Papier zu skizzieren und dann am PC in 3D zu konstruieren. Unterstützt wurden sie von 3 Auszubildenden im 2. Lehrjahr.