Am Montag, den 20. Juni 2022, fand die feierliche Eröffnung der Ausstellung “Heimat!?“ Vom Zuhause sein, aber auch vom Weggehen, Ankommen und Bleiben statt.
Schülerinnen und Schüler zeichnen Heimat-Bild-Geschichten von hier und von weit her.
Es handelt sich um ein Kunstprojekt aus dem Landesprogramm „Kultur und Schule“. Die Illustratorin und Leiterin des Projektes „Kultur und Schule“ Sabine Metz hat die Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule Gestaltung begleitet, ihren ganz eigenen Heimatbegriff zeichnerisch umzusetzen.
Den Wohnort zu wechseln, in ein neues Zuhause zu ziehen, ist eine Erfahrung, die Familien auf der ganzen Welt kennen. Die Klasse Berufsfachschule Gestaltung überlegte gemeinsam mit der Künstlerin: Was bedeutet eigentlich „Zuhause“ und was macht ein Heimatgefühl aus? Heimat kann vieles sein: Ein Ort, ein Land, die Familie. Eine Sehnsucht oder eine Erinnerung. Heimat ist verloren oder gefunden. Heimat kann einengen, sie kann befreien. Was vermisst man am meisten, wenn man an einem anderen, neuen Ort leben muss? Ist es ein Ort, ist es die Familie oder sind es die Freunde oder das Lieblingsessen oder gar die Muttersprache?
In kleinen Bilderzählungen im Stil der verbreiteten autobiografischen Comic-Blogs beschreiben die Jugendlichen, was Zuhause bedeutet kann und was für sie persönlich ein Heimatgefühl ausmacht.
Auch in der Klasse der Berufsfachschule für Gestaltung sind Bilder des Aufwachsens in der Heimatstadt, aber auch Eindrücke und Geschichten aus einem früheren Zuhause und der ersten Begegnung mit der neuen Heimat in Deutschland entstanden.
Sabine Metz beschrieb die Annäherung an das Thema so: Da wurde zunächst blind oder auf dem Kopf gezeichnet. Letztlich haben vielfältige Wege zum Ziel geführt, was man in den ansprechenden Bildern der Schüler sieht.
„In der schließlich möglichen, gemeinsamen »Weltreise« durch die entstandenen Bildgeschichten aller Teilnehmer sehen die Schülerinnen und Schüler, wie Jugendliche in anderen Ländern ihre Freizeit verbringen, was in Küchen gemeinsam gekocht und gegessen wird, wie sich Familienleben allerorts gestaltet, verstehen aber auch, was diese Familien veranlasst hat, ihre Heimat zu verlassen und ein neues Zuhause zu suchen.
Ebenso werden viele Gemeinsamkeiten aufgezeigt. Die Schüler lernen die sprachliche und kulturelle Vielfalt unserer Welt und die vielfältigen, verschiedenen Hintergründe für das Bleiben oder Weggehen kennen“, so die Projektleiterin Sabine Metz
Die Veranstaltung wurde vom stellvertretenden Landrat Dr. Marco Zerwas eröffnet. In seiner Rede nahm er den Begriff Heimat auf. Heimat ist zunächst ein Rechtsbegriff. Ein Ort, und zwar nur ein Ort, der mich rechtlich zuordnet. Aber Heimat ist viel mehr. Heimat schafft Zugehörigkeit; ohne Wurzeln keine Flügel. So der Landrat.
Ihren Kompetenznachweises Kultur bekamen die Schülerinnen und Schüler von der Künstlerin persönlich überreicht. Zusammen mit einer kleinen Broschüre über das Projekt überreichte Metz die Urkunden an die Jugendlichen und fand für jeden einzelnen ausführliche Worte zur geleisteten Arbeit. Dabei sparte sie auch nicht mit Lob.
Im Gegenzug bedankten sich die Klasse reihum bei der Künstlerin. Die Arbeit hat Spaß gemacht, man hat viel gelernt, neue Techniken ausprobiert und konnte sehr kreativ sein.
Mit dabei aus der Klasse waren: Jana Namnick, Max Ulrich, Jeman Mohammad, Emir Akar, Sara und Sabrina Beqo und Erva Iltas, Leon Rusch, Justin Steinfeld, Merve Ueskuedarli, Chantal Dudzik, Hala Mohammad, Nele Reppien, Irem Yalcin
Die Lehrerinnen Caroline Guarino und Maja Wagner hatten als Initiatorinnen dafür gesorgt am Kunstprojekt „Kultur und Schule“ teilnehmen zu können. Sie hatten viel Lob für ihre Klasse zur Arbeit, zum Engagement und der Offenheit gegenüber dem Thema. Sie bedankten sich auch bei Sabine Metz für die behutsame und sensible Begleitung der jungen Menschen.
Bei einem kleinen „multikulturellen Imbiss“, von den Schülern und Schülerinnen zubereitet, gab es Gelegenheit zum Betrachten der Bildergeschichten und für Gespräche. Musikalisch wurde die Veranstaltung von der jungen Pianistin Katinka Kleine-Büning von der städtischen Musikschule Marl.
Viele Gäste kamen zur Vernissage. Die Angehörigen der Schülerinnen und Schüler, der ehemalige Schulleiter Dr. Lorenz Schultes-Bannert und auch Herr Dr. Bernd Terwiesch, der die Schule immer wieder in vielen Bereich unterstützt, und viele Lehrerinnen und Lehrer des Max-Born-Berufskollegs.
Nina Rumland, Leiterin der Abteilung Gestaltung, freute sich über die gelungene Veranstaltung und vor allem darüber, dass das Max-Born- Berufskolleg auch für das nächste Schuljahr bereits den Zuschlag bekommen hat, wieder am Projekt Kultur und Schule teilzunehmen.